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Die weltweit tätige HEYCO-Gruppe auf dem Weg zur Klimaneutralität 

Über 1.250 erfahrene HEYCO-Mitarbeiter arbeiten in Remscheid, im bayerischen Tittling, in Tschechien, Irland und den USA gemeinsam mit den Kunden an vielen innovativen Projekten, unter anderem der Elektromobilität, einem der Megatrends der Automobilindustrie.

Die 1937 gegründete und heute in dritter Generation von der Unternehmerfamilie Heynen geführte HEYCO-Gruppe stellt sich den Marktanforderungen als innovatives Unternehmen mit den typischen Eigenschaften eines Mittelständlers: nachhaltig, bodenständig, verlässlich

Zellrahmen aus Kunststoff zur Aufnahme der Rundzellen-Batterien

„Wir produzieren Bauteile, die für die Mobilitätswende hin zur Elektromobilität unverzichtbar sind“, stellt Markus Heynen, geschäftsführender Gesellschafter der HEYCO-Gruppe, fest. Diese können dabei sehr speziell auf die Elektromobilität ausgerichtet sein, wie etwa wesentliche Komponenten für Elektrobatterien. Sie können aber auch universell in sämtlichen Fahrzeuge mit anderen modernen Antriebskonzepten eingesetzt werden. „Ein spezielles Bauteil ist der sogenannte Zellrahmen, dessen Komponenten in den Werken in Remscheid und Tittling hergestellt werden“, führt Heynen weiter aus. Der Zellrahmen ist das zentrale Bauteil im Batteriekasten und dient der Aufnahme sowie der Kühlung der Rundzellen. Die hohe Komplexität ist durch einen Aufbau mit mehreren Materialien im 2-K-Spritzguss bei gleichzeitiger Umspritzung von Metalleinlegern als aus einer Speziallegierung gegeben.

Neben diesen Zellrahmen gehören die Themen Brandschutz und Crashsicherheit zu HEYCOS Kernkompetenzen. „Die größte Gefahr für einen Fahrzeugbrand bei einem Elektrofahrzeug geht von Schäden durch Deformation nach einem Unfallgeschehen aus“, erklärt Jörn Krüger, Geschäftsführer Metall. Dabei kann es zu direkter Deformation der Batterieeinheit als Auslöser für einen unkontrollierten Brand kommen oder zu einem Herausreißen des Batteriesystems aus seinen Verankerungen an der Karosserie. Für beide Fälle stellt die HEYCO-Gruppe Lösungen bereit. „HEYCO stellt am Standort in Tittling geschmiedete und fertigbearbeitete Komponenten wie Strukturelemente oder Kantenverstärkungen her“, präzisiert Krüger. Die hochfesten und stabilen Konstruktionsbauteile verhindern, dass sich der Batteriekasten im Falle eines Crashs deformiert und die Batteriezellen geschädigt werden können. Außerdem halten sie das Batteriesystem fest an der vorgesehenen Stelle, in dem sie die Aufprallenergie kompensieren, ohne sich aus der Verankerung zu reißen.

Sollte dennoch der unwahrscheinliche Fall eines unkontrollierten Batteriebrandes, des sogenannten „Thermal Runaway“, eintreten, so muss durch externen Brandschutz gewährleistet werden, dass die Insassen sicher das Fahrzeug verlassen können. Dazu werden über die entsprechenden Teile des Batteriesystems Schutzelemente aus speziellen Brandhemmern und aufgebrachten Brandschutzmaterialien positioniert. Diese weisen neben einer entsprechend hohen elektrischen Durchschlagsfestigkeit vor allem eine hohe Hitzebeständigkeit über einen definierten Zeitraum auf. „Durch Zusammenarbeit der HEYCO- und STEINMANN-Entwicklungsexperten konnten auch innovative Hybridkomponenten entwickelt und getestet werden“, berichten Dirk Schibisch, Geschäftsführer Kunststoff und Nico Stratemeyer, Geschäftsführer der CARL STEINMANN Kunststoffverarbeitung GmbH, unisono. Diese Ergebnisse eröffnen einen großen Lösungsraum für leichte und form-angepasste Kunststoffabdeckungen, die zusätzlich mit Brandschutzmaterial bestückt sind. Zudem sind solche Komponenten kostengünstiger als alternative Aluminiumplatten.

Die HEYCO-Gruppe genauer die Firma CARL STEINMANN Kunststoffverarbeitung GmbH  liefert heute bereits entsprechende Brandschutzmaterialien für Hochvolt-Batteriesysteme in die Serie. Rückwirkend zum Jahresbeginn 2023 hat das HEYCO-Tochterunternehmen CARL STEINMANN den tschechischen Lieferanten C connect s.r.o. übernommen. STEINMANN weitet damit die eigene Fertigungstiefe insbesondere auch für die sicherheitsrelevanten Brandschutzkomponenten und die dafür notwendige Kompetenz signifikant aus.

(v.l.n.r.) Nico Stratemeyer, Pavel Vanek/ geschäftsführ. Gesellschafter der C connect s.r.o. und Markus Heynen nach der Vertragsunterzeichnung in Prag/CZ

„Ich freue mich, den Betrieb mit der erfahrenen Mannschaft am sehr gut geeigneten Standort weiterführen zu können“, resümiert Nico Stratemeyer. Die maschinelle Bearbeitung von Kunststoffen, Schäumen und Folien sowie der Siebdruck und die Montage kleinerer Baugruppen gehören zu den Kernkompetenzen des in der unmittelbaren Nähe von Prag gelegenen Betriebes. So werden dort beispielsweise Wärmeschutz-matten, Dichtungen, Kunststoffteile sowie Schutz-, Design- und Dichtfolien hergestellt. Innovations-potential wird u.a. in Produkten rund um den Havarieschutz moderner Fahrzeugbatteriesysteme gesehen.

Bereits unter der Führung des Seniorchefs, Herrn Ernst Peter Heynen, wurde die CARL STEINMANN  Kunststoffverarbeitung GmbH in die HEYCO-Gruppe eingegliedert und in den Remscheider Stammsitz am Birgden III integriert. Der Erfolg dieses Tochterunternehmens in den vergangenen Jahrzehnten ermöglicht nun die Erweiterung um einen zweiten Fertigungsstandort.

„Auch dieser Zukauf zeigt HEYCOs Fähigkeit zur Beständigkeit im Wandel. Wir müssen uns sehr flexibel auf die Anforderungen der anspruchsvollen und sich ebenfalls im Wandel befindlichen Kunden der internationalen Automobilindustrie einstellen“, stellt Markus Heynen fest. Die Elektromobilität und automatisiertes Fahren seien nach den letzten Krisen extrem beschleunigt worden. Genauso schnell würde der Verbrenner auslaufen. „Das bedeutet für uns: Alte Geschäftsbereiche sind womöglich sehr schnell Vergangenheit. Flexibilität ist das Gebot der nahen Zukunft, wenn man auch in zehn Jahren noch am Markt präsent sein will. Und das wollen wir“, betont Markus Heynen.

Dieser Wandel findet auch auf dem Arbeitsmarkt statt. So werden „typische Männerberufe“ von immer mehr Frauen angestrebt. Und das, zumindest bei HEYCO, sehr erfolgreich. „Nachwuchs können wir nur selber ausbilden“, wissen alle bei HEYCO.

Besonders erfolgreich zeigt sich dieses Engagement nicht nur am Ausbildungsstandort Tittling, an dem unsere Auszubildenden regelmäßig mit dem Bayrischen Staatspreis für Bestleitungen ausgezeichnet werden, sondern zuletzt auch am Standort Remscheid. Die vier Auszubildenden Saskia Passen, Christina Theodorou, Rumeysa Vergi sowie Saskia Schell haben unter der Leitung des Ausbilders Markus Hoffmann den Energie-Scouts-Wettbewerb 2023 der Bergischen IHK gewonnen. Sie beschäftigten sich vor allem mit der Ermittlung von Druckluftverlusten in den Leitungsnetzen der Produktionsbereiche und deren Vermeidung. Diese Energieeinsparungskonzepte sollen nun auch in anderen HEYCO-Werken umgesetzt werden.

(v.l.n.r.) Saskia Passen, Markus Hoffmann/Ausbilder, Christina Theodorou, Rumeysa Vergi sowie Stefan Scholz/Fertigungsleiter bei der Preisverleihung (nicht im Bild: Saskia Schell)


Neben dem ursprünglichen Geschäft mit Handwerkzeugen ist die HEYCO-Gruppe heute maßgeblich als Lieferant von Kunststoff- und Schmiedeteilen für die Automobilindustrie bekannt. Zusätzlich wird HEYCO von den Kunden als kompetenter Entwicklungspartner für das Modul- und Systemgeschäft geschätzt.

Die HEYCO-Gruppe ist ein dynamisch wachsendes Unternehmen mit 7 Standorten in Deutschland, Europa und den USA. Über 1.250 Mitarbeiter entwickeln und fertigen technisch und qualitativ anspruchsvolle Komponenten.

 

Published On: 4. Januar 2024

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